Sonstige Publikationen
Das Institut für Kammerrecht unterstützt oder veröffentlicht zudem auch andere Publikationen, die sich der Erforschung des Kammerrechts widmen.
Cem Şentürk | Repräsentation von Migrantinnen und Migranten in den Selbstverwaltungsgremien der Kammern in NRW
Immer mehr Selbständige haben eine Migrationsgeschichte, gleichzeitig sind Migrant*innen in Gremien der berufsständischen Körperschaften unterrepräsentiert. Wie kann die Teilhabe von Migrant*innen in diesen Gremien erhöht werden? Am Beispiel der Situation in Nordrhein-Westfalen identifiziert die Studie anhand von Interviews, Gesetzesanalysen und Literaturrecherchen Maßnahmen, um Hindernisse abzubauen und Partizipation zu fördern.
In Nordrhein-Westfalen haben 182.000 der 729.000 Selbständigen eine Einwanderungsgeschichte, und trotz eines allgemeinen Rückgangs der Zahl der Selbständigen wächst diese Gruppe weiter. 2018 wurden 39 Prozent der Neugründungen in NRW von ausländischen Staatsbürgerinnen initiiert, ein Trend, der durch die Fluchtmigration seit 2015/2016 weiter verstärkt wird. Die gleichberechtigte Einbindung aller Unternehmer*innen in die Entscheidungsprozesse der Kammern ist von wesentlicher Bedeutung, da diese Institutionen die Rahmenbedingungen für Unternehmen festlegen und ihre Interessen vertreten. Die Kammer(voll)versammlungen und -vorstände spielen dabei eine Schlüsselrolle bei der Bildung anderer Organe sowie bei der Besetzung wichtiger Positionen. Die Studie identifiziert die Gründe für die geringe Partizipation von Unternehmer*innen mit Einwanderungsgeschichte in den Kammergremien in NRW und zeigt mögliche Maßnahmen zur Verbesserung ihrer Beteiligung auf. Dabei wird Neuland betreten, da die Bedingungen für den Einbezug von Eingewanderten in die Kammern in Deutschland bisher nicht systematisch untersucht wurden. Neben der gezielten Informationspolitik und strukturellen Anpassungen wird auch die strategische Planung der interkulturellen Öffnung der Kammern beleuchtet. Zusammenfassend bietet die Studie praxisnahe Empfehlungen und verschiedene Perspektiven zur Verbesserung der Repräsentation von Migrantinnen in den Entscheidungsgremien der berufsständischen Körperschaften.
Der Autor:
Cem Şentürk, M.A., Programmleiter „Partizipation in Wirtschaft und Kommune” am Zentrum für Türkeistudien und Integrationsforschung (ZfTI), Lehrbeauftragter an der HSPV NRW und Universität Witten/Herdecke
Verlag Barbara Budrich, 2024
102 Seiten, broschiert
ISBN 978-3-8474-3097-1
34,00 €
Kluth (Hrsg.) | Die IHK-Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts vom 12. Juli 2017
Analyse, interdisziplinäre Einordnung und Kritik
Mit seiner Entscheidung vom 12. Juli 2017 zur Frage der Verfassungsmäßigkeit der gesetzlichen Pflichtmitgliedschaft in den Industrie- und Handelskammern hat das Bundesverfassungsgericht eine seit mehreren Jahren im Rahmen von Gerichtsverfahren sowie wissenschaftlichen und politischen Debatten geführte Kontroverse rechtsförmlich beendet. Das Buch liefert eine Analyse der Entscheidung und zeigt auf, wo die Entscheidung den bisherigen Rechtsprechungslinien folgt, wo sie diese vertieft und wo sie einen Schritt weiter geht. Nach einer allgemeinen Einordnung zentraler Einzelragen folgt eine vertiefende Analyse. Zudem werden die Leitentscheidungen sowohl des Bundesverfassungsgerichts als auch des Bundesverwaltungsgerichts dokumentiert, um in der Praxis die Arbeit mit diesen wichtigen Quellen zu erleichtern.
Das Buch kann beim PJVerlag und über den Buchhandel bezogen werden.
PJVerlag, 2019
255 Seiten, gebunden, Schutzumschlag
ISBN 978-3-941226-46-3
108,00 €
Broschüre | Die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts zur Verfassungsmäßigkeit der IHK-Pflichtmitgliedschaft vom 12. Juli 2017
Der Band dokumentiert die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts und gibt eine erste Orientierung zu ihren wesentlichen Aussagen.
Bestellungen unter kammerrecht@jura.uni-halle.de
2017
40 Seiten, broschiert
2,00 €
Jesse | Rechtliche Anforderungen an die Interessenvertretung durch Industrie- und Handelskammern in Fällen der Volksgesetzgebung und Bürgerentscheide
Die Arbeit untersucht die verfassungs- und verwaltungsrechtlichen Grenzen der Interessenvertretung durch Industrie- und Handelskammern, unter Berücksichtigung der Besonderheiten plebiszitärer Entscheidungsprozesse. Zusätzlich wird vertieft auf die Frage eingegangen, inwiefern Plakate als Instrument der Interessenvertretung zulässig sind und welchen formalen Anforderungen die Kammern in diesem Zusammenhang unterliegen. Dabei setzt sich die Autorin u.a. mit der Zulässigkeit der Plakatkampagnen von Industrie- und Handelskammern zu „Stuttgart 21“ und dem Ausbau des „Godorfer Hafens“ in Köln sowie der einschlägigen Rechtsprechung auseinander.
Dieses Buch können Sie direkt über den Universitätsverlag Halle-Wittenberg erwerben.
uvHW, 2015
44 Seiten, broschiert
ISBN 978-3-86977-118-2
9,80 €
Keucher | Geschichtliche Entwicklung und gegenwärtiger Stand des Kammer-Systems
Dies ist ein Replikat der 1931 von Johannes Keucher vorgelegten Dissertation. Die Arbeit setzt sich dezidiert mit den damaligen Gegebenheiten für die Industrie- und Handelskammern, Landwirtschafts- und Handwerkskammern auseinander. Damit legte Keucher einen bedeutenden Grundstein für die kammerrechtliche Forschung, wobei der von ihm gewählte inhaltliche Schwerpunkt der Untersuchung der Einbeziehungsmöglichkeiten von Arbeitnehmern in die Industrie- und Handelskammern nach wie vor aktuell ist. Eine kurze Einführung von Prof. Dr. Winfried Kluth ist dem Replikat vorangestellt.
Dieses Buch können Sie direkt über den Universitätsverlag Halle-Wittenberg erwerben.
uvHW, 2013
140 Seiten, broschiert
ISBN 978-3-86977-081-9
24,80 €